Mittels ChatGPT lassen sich Texte in Massen erstellen. Wo früher 100 Texte pro Monat zu vier- oder fünfstelligen Beträgen eingekauft wurden, kommt nun vereinzelt ChatGPT zum Einsatz und liefert täglich 100 Texte oder mehr – kostenlos. Die Nutzung von ChatGPT hat eine immense Zeit- und Kostenersparnis zur Folge und ermöglicht ein beschleunigtes Wachstum von Web-Projekten.

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Doch wo Licht ist, ist auch Schatten: Zwar entsprechen die Texte von ChatGPT einer grundlegend guten Qualität, jedoch sind sie bei weitem nicht perfekt. Inhaltliche Fehler oder Übertreibungen, ein künstlicher und kaum abwechslungsreicher Schreibstil sowie die mangelnde Befriedigung der Suchintention sind häufig vorkommende Defizite von KI-Texten.

Einige Website-Betreiber und User legen aufgrund der Defizite von ChatGPT-Texten Wert auf von Menschen verfasste Texte. Daher gewinnt zusammen mit der ChatGPT-Textverfassung auch die ChatGPT-Texterkennung an Bedeutung. In diesem Beitrag stellen wir Tipps und Tools zur ChatGPT-Texterkennung vor.

KI- und ChatGPT-Texte als Leser und ohne den Einsatz von Tools erkennen

Unserer Meinung nach gibt es noch keine zuverlässigen Tools, die KI-Texte erkennen. Dies gilt für deutschsprachige noch mehr als für englischsprachige Texte, da die meisten Tools mit englischen Texten trainiert worden sind. Angesichts der Mängel von KI-Tools gehen wir zunächst auf die Tipps zur ChatGPT-Texterkennung ohne Tools ein. Um ChatGPT-Texte ohne den Einsatz von Tools zu erkennen, ist der Schreibstil das wichtigste Kriterium.

Hierbei ist auf folgende Merkmale zu achten:

  • Häufige Wiederholungen und allgemeine Formulierungen
  • Übertriebene Äußerungen oder eine dem Inhalt unangemessene Wortwahl
  • Umständliche und unnötig lange Sätze oder Formulierungen
  • Fehlende oder unlogische Struktur

Merkmal #1: Häufige Wiederholungen

Wiederholungen von Wörtern und bestimmten Satzkonstruktionen treten auch in menschlichen Texten auf. In Abgrenzung dazu zeichnen sich die Wortwiederholungen in ChatGPT-Texten durch einen begrenzten Wortschatz aus. Formulierungen wie „Ein weiterer wichtiger Aspekt ist…“ und „…ist ein weiterer wichtiger Faktor…“ treten dabei auffällig häufig auf.

Es kann sein, dass jedes Argument mit solch einer Formulierung eingeleitet wird – so oft und einseitig wiederholen sich nicht mal Autoren mit einem sehr begrenzten Wortschatz.

Merkmal #2: Allgemeine Formulierungen

An den allgemeinen Formulierungen zeigen sich nicht nur die stilistischen, sondern auch die inhaltlichen Defizite von ChatGPT-Texten. Gründlich recherchierte und verfasste Texte enthalten konkrete Angaben wie beispielsweise „20 % der Arbeitnehmer“ oder „300 von 500 befragten Personen“. Sofern konkrete Angaben nicht möglich sind, bemühen sich gute Autoren um eine andere Lösung als die Nutzung allgemeiner Formulierungen. Eine KI bemüht sich nicht darum, weil sie es zum Teil nicht kann.

Eine KI ist nicht imstande, eine überdurchschnittlich gute Textqualität mit konkreten inhaltlichen Angaben zu erreichen, weil sie keine anderen Quellen als das Internet anzapft. Sehr gute Autoren hingegen recherchieren in Fachliteratur und schauen sich Videos an. So stoßen sie beispielsweise auf Ergebnisse von Studien und Umfragen, die sie einbinden, um die Äußerungen in ihren Texten zu untermauern. Es entsteht absoluter Unique Content mit ausgezeichneten externen Trustlinks.

Wir räumen ein, dass allgemeine Formulierungen ein weniger zuverlässiges Indiz für KI-generierte Texte sind. Häufig kommt es schon beim Kauf von Menschen verfasster Texte für 1 bis 4 Cent pro Wort vor, dass sie wenig konkreten Inhalt bieten. Die allgemeinen Formulierungen sind daher im Zusammenhang mit den weiteren Merkmalen KI-generierter Texte zu beurteilen.

Merkmal #3: Inhaltliche Übertreibungen oder unangemessene Wortwahl

ChatGPT-Texte können die Formulierungen aus der folgenden Aufzählung enthalten. Für sich allein stehend, handelt es sich dabei um ein gewöhnliches Vokabular. In ChatGPT-Texten kommen die Formulierungen jedoch in banalen Kontexten vor, sodass inhaltliche Übertreibungen entstehen oder zumindest eine unangemessene Wortwahl vorliegt.

  • …ist von entscheidender Bedeutung.
  • …ist ein/e unverzichtbare/s…
  • Es erfordert eine sorgfältige Abwägung…
  • …in einer Vielzahl von (Designs/Größen, usw.)…

Wenn beispielsweise lediglich zwei Designs oder Größen zur Auswahl stehen und im Text von einer Vielzahl an Designs und Größen zu lesen ist, ist es eine deutliche Übertreibung des Sachverhalts. Die Übertreibungen in ChatGPT-Texten können bis hin zu Falschinformationen führen. Beispielsweise könnte in einem ChatGPT-Text die Kochzeit von Nudeln mit einer Stunde angegeben und dabei eindringlich auf die Gefahren der Zubereitung von Nudeln hingewiesen werden.

Diese unangemessenen und überspitzten Angaben entlarven einen KI-Text auf Anhieb – und wenn der Text doch nicht von einer KI verfasst wurde, dann hat er ohnehin eine schlechte Qualität und es spielt kaum eine Rolle, wer der Urheber ist. Allgemein kann ein ChatGPT-Text durch die teilweise extremen Aussagen wie „unverzichtbar“ und „von entscheidender Bedeutung“ aufgequollen und unnatürlich klingen.

Merkmal #4: Umständliche und unnötig lange Formulierungen

Bei der ChatGPT-Texterkennung sind auch Formulierungen aufschlussreich, die umständlich und/oder unnötig lang sind. Ein grammatikalisches Merkmal ist die häufige Verwendung passiver Sätze, wie beispielsweise „…es wird empfohlen, dass…“.

Grundsätzlich versucht ein Texter bei der Texterstellung, Passivformulierungen zu umgehen. ChatGPT-Texte hingegen haben einen allgemein unpersönlichen Stil, ohne aus der Wir- oder Ich-Perspektive zu schreiben; eine häufige passive Schreibweise ist da die logische Folge. Wertungen bleiben aufgrund der unpersönlichen Formulierungen auch oft aus. Stattdessen verliert sich ChatGPT in deskriptiven Erläuterungen und wiederholt sich eventuell mehrmals.

Hin und wieder schlägt sich die Tendenz zu umständlichen Formulierungen sogar in einzelnen Wörtern nieder. Ein Indiz für einen ChatGPT-generierten Text ist die Verwendung zusammengesetzter Wörter, die es nicht gibt. „Außenbereichsgestaltung“ ist ein Beispiel für ein solches Wort.

Einen Haken gibt es bei diesem Aspekt der ChatGPT-Texterkennung: Umständliche Formulierungen kommen auch in menschlichen Texten vor und sind manchmal das Ergebnis der Einbindung von Keywords. So können SEO-Texte mehrere Passivformulierungen enthalten. Zudem ist die Zusammensetzung dreier Wörter zu einem Wort, wie etwa im Fall „Online-Marketing-Strategie“, ein Merkmal von Texten in der SEO.

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Merkmal #5: Fehlende oder unlogische Struktur

Die Struktur ist insbesondere bei längeren Texten eines der zuverlässigsten Merkmale zur ChatGPT-Texterkennung. Je länger der von ChatGPT verfasste Text ist, umso wahrscheinlicher wird es, dass sich die KI wiederholt. Dabei führt ChatGPT Inhalte, die schon zuvor im Text erläutert wurden, nochmals auf und verpackt sie in andere Worte.

Beispiele für Inhalte, die in ChatGPT-Texten tendenziell sehr oft wiederholt werden, sind:

  • Budget
  • Faktoren
  • Optionen
  • Kriterien
  • Anforderungen

Neben den Wiederholungen machen sich strukturelle Defizite außerdem in dem fehlenden roten Faden bemerkbar. KI-Texten mangelt es oft an einer logischen Struktur, wobei sie beispielsweise von einem Aspekt zum anderen springen, anstatt ein Thema von den Grundlagen bis ins Detail strukturiert zu erklären – das ist mit einem fehlenden roten Faden gemeint.

Der mangelnde rote Faden macht sich bereits in der Gliederung bemerkbar. Diese ist äußerst allgemein und orientiert sich selten bis gar nicht an der Suchintention zum Hauptkeyword. So entsteht zu einem Keyword, bei dem ein Kaufratgeber verfasst werden sollte, lediglich ein informativer Artikel ohne konversionsfördernde Merkmale.

Unter dem Blickpunkt des fehlenden roten Fadens empfiehlt Marco Reuter, Geschäftsführer der Content Erfolg GmbH, zur ChatGPT-Texterkennung die Artikelgliederung mit der Suchintention abzugleichen. Eine hilfreiche Leitfrage hierbei ist: „Erfüllt der Text die Erwartungen, die ich beim Lesen der Überschrift bzw. beim jeweiligen Thema habe?“

Exkurse nutzen

Exkurse – also Abschweifungen vom Hauptthema, um ein interessantes Nebenthema zu erläutern – sind ein Merkmal menschlicher Texte, doch kommen bei einer KI gar nicht vor. Die KI hält sich strikt an ihre selbst erstellte Gliederung. Eine Gliederung, die meist defizitär ist.

Zwischenfazit und weitere Informationen

Bei der ChatGPT-Texterkennung helfen mehrere Indizien. Häufige Wortwiederholungen, allgemeine Formulierungen, inhaltliche Übertreibungen, umständliche Formulierungen und eine fehlende oder unlogische Struktur sind Hinweise auf einen ChatGPT-generierten Text. Für sich allein betrachtet sind diese stilistischen Defizite allesamt auch bei von Menschen verfassten Texten anzutreffen, doch die Menge macht den Unterschied: Auffällig viele der stilistischen Defizite verstärken den Verdacht, dass ein Text per ChatGPT oder über eine andere KI generiert worden ist.

Personen, die viel lesen und sich dabei mit unterschiedlichen Schreibstilen befassen, erkennen einen ChatGPT-generierten Text auf Anhieb nach Gefühl. Beispielsweise bemerken wir bei Lightweb Media direkt, wenn ein Text per ChatGPT generiert wurde und nicht weiter bearbeitet wurde.

Für Personen, denen die ChatGPT-Texterkennung schwerfällt, könnte folgender Tipp hilfreich sein: ChatGPT ist erst seit Ende letzten Jahres populär. Deswegen lohnt es sich, auf verschiedenen Websites die Texte von den letzten Jahren stilistisch mit denen aus diesem Jahr zu vergleichen. Falls sich stilistisch deutliche Unterschiede zwischen den Texten aus den Zeiträumen zeigen und die aktuellen Texte künstlich oder unmenschlich klingen, könnte es daran liegen, dass der Website-Betreiber dazu übergegangen ist, Texte per KI generieren zu lassen.

Website-Betreiber oder Agenturen, die Texte für ihre Website kaufen und sichergehen möchten, dass die Autoren die Texte selbst erstellen und nicht über ChatGPT generieren, können darauf achten, ob im Laufe der letzten Jahre ein Stilwechsel in den Texten der Autoren feststellbar ist. Ein Stilwechsel zu einem entmenschlichten Schreibstil hin ist ein Anzeichen dafür, dass Autoren begonnen haben, mit einer KI zu arbeiten.

KI- und ChatGPT-Texte mithilfe von Tools erkennen

Es existieren mehrere Tools zur KI-Texterkennung. Unter anderem haben die Entwickler von ChatGPT einen eigenen AI Text Classifier herausgebracht, der kostenlos nutzbar ist. Weitere Beispiele für kostenfreie Programme sind GPTZero, das von Universitäten in den USA genutzt wird, und Copyleaks. Ein anderes kostenfreies Tool ist Draft & Goal, das jedoch auf die Nutzung bei englischen und französischen Texten beschränkt ist. Zudem gibt es mit DetectGPT ein Tool, das lediglich auf dem Stand von GPT-2 ist.

Ein kostenpflichtiges Tool zur ChatGPT-Texterkennung ist Originality.ai. Die Entwickler machen Werbung damit, dass es sich hierbei um „den am meisten akkuraten“ und „speziell für Content-Marketer und SEOs entworfenen“ KI-Detektor handelt. Bekannte Marken wie SurferSEO und einflussreiche Experten wie Neil Patel arbeiten mit dem Tool. Die Preise beginnen im Falle eines monatlichen Abonnements ab 14,95 US-Dollar.

Weitere Beispiele für Tools sind in diesem Beitrag der Stuttgarter Nachrichten aufgeführt. Wir haben einige dieser Programme getestet und sind zu dem Schluss gekommen, dass eine ChatGPT-Texterkennung mittels Tools nicht vollends zuverlässig ist. Ebenso wie KI-generierte Texte haben auch die Erkennungs-Tools ihre Schwächen, die vor allem bei der Nutzung für deutsche Texte zum Tragen kommen, da die meisten Tools mit englischen Texten trainiert wurden.

Wer die Tools selbst nutzen möchte, sollte darauf achten, dass er keine Plagiatscanner nutzt, denn der Fokus bei der ChatGPT-Texterkennung liegt nicht auf der Plagiatserkennung. Ähnlich äußert sich Dr. Stefan Weber von der Plagiats-, Titel- und Gutachtenprüfung auf seiner Website: „Die Detektion von Texten, die von ChatGPT generiert wurden, hat natürlich viel mit Stilometrie als mit Plagiatserkennung zu tun.“

Diese Aussage unterstreicht nochmals, dass der Fokus bei der ChatGPT-Texterkennung eindeutig auf den stilistischen Kriterien zu liegen hat. Hierbei zeigt sich unserer Meinung nach, dass der Mensch in der ChatGPT-Texterkennung eindeutig besser als die Maschine ist.

Bei unserem ChatGPT Experiment haben wir vor allem die Stilometrie in der Massenerstellung erkannt.

Custom GPTs zur Analyse nutzen

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Die Nutzung von Custom GPTs zur Erkennung von ChatGPT Texten ist leider auch nur bedingt erfolgreich. So wurde in einem Test dieser recht gut gebaute GPT mit dem Text über die Solarpflicht von Photovoltaikanlagen in Schleswig-Holstein geprüft. Zugegeben – hier wurden 5 bestehende Artikel durch ChatGPT zusammengefasst und ausgegeben. Die Erkennung fällt schwerer, aber wie oben geschrieben für einen geübten menschen dennoch einfach. Nicht so bei diesem GPT, der klar davon ausgeht, dass hier ein Mensch diesen Text geschrieben hat.

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Umgeschriebene KI- und ChatGPT-Texte erkennen

Sobald ein ChatGPT-generierter Text vom Menschen umgeschrieben wird, sind Tools zur ChatGPT-Texterkennung in unseren Augen chancenlos. Zumindest gilt diese These aktuell, denn die künftigen Entwicklungen und Optimierungen der Tools lassen ich nicht voraussehen. Abgesehen von den Tools, fällt die ChatGPT-Texterkennung auch dem Menschen schwer, sobald ein von der KI generierter Text umgeschrieben worden ist.

Daher handhaben es Website-Betreiber, Agenturen und Autoren teilweise so, dass sie die mittels ChatGPT generierten Texte selbst umschreiben und optimieren. Durch diese Interaktion zwischen Mensch und Maschine kann guter Inhalt schnell erstellt und qualitativ optimiert werden; zudem nutzt der Mensch in diesem Fall ChatGPT zur Steigerung der Effizienz im Berufsalltag.

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